Steig ab vom toten Pferd – klingt relativ einfach, diese Empfehlung, die auf ein Sprichwort der Dakota Indianer zurückgeht. Doch manchmal ist es gar nicht so einfach, zu erkennen, dass man selbst auf einem toten Pferd sitzt. Zu oft will man es selbst einfach nicht wahrhaben, dass das Pferd tot ist, auf dem man selbst so viele Jahre gesessen ist.

Absteigen hilft

Anstelle des Absteigens, sucht man Alternativen und will andere Wege beschreiten. Einerseits wird mit Sarkasmus und Kopfschütteln reagiert, wenn man erkennt, dass Verantwortliche auf unterschiedlichen Hierarchiestufen diese Unfähigkeit zeigen. Andererseits wird mit Selbstironie und einem Augenzwinkern auf die eigene Schwäche, im Umgang mit dem toten Pferd reagiert. Denn mindestens eine der unten folgenden Alternativlösungen haben Sie schon selbst ins Auge gefasst. Zudem gibt es tote Pferde nicht nur in der Arbeitswelt, sondern auch im Privatleben – und auch dort werden oft verwunderliche Scheinlösungen gefunden.

Fremde tote Pferde

In der Reaktion auf den Umgang mit toten Pferden finden Sie einen Auszug aus den vielen Möglichkeiten. Als Tipp zum Vorgehen empfehlen wir Ihnen die Punkte erst einmal durchzusehen. Amüsieren Sie sich ganz unbefangen darüber, so als sei von fremden toten Pferden die Rede. Lesen Sie den Text dann noch ein 2tes Mal. Überlegen Sie sich dabei, welche der untauglichen Maßnahmen Sie von sich oder Ihrer Umgebung her kennen und wie Sie Ihr eigenes totes Pferd gegen ein frisches austauschen können.

Strategien beim Umgang mit toten Pferden

Viele Manager versuchen die folgenden Strategien, nach denen sie in Situationen „mit toten Pferden handeln. Sie:

1. besorgen eine stärkere Peitsche.
2. wechseln die Reiter.
3. sagen: „So haben wir das Pferd doch immer geritten.”
4. gründen einen Arbeitskreis, um das Pferd zu analysieren.
5. besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.
6. erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.
7. bilden eine Task Force, um das tote Pferd wieder zu beleben.
8. schieben eine Trainingseinheit ein, um besser reiten zu lernen.
9. stellen Vergleiche unterschiedlich toter Pferde an.
10. ändern die Kriterien, die besagen, ob ein Pferd tot ist.
11. kaufen Leute von außerhalb ein, um das tote Pferd zu reiten.
12. schirren mehrere tote Pferde zusammen an, damit sie schneller werden.
13. erklären: „Kein Pferd kann so tot sein, dass man es nicht noch schlagen könnte“
14. machen zusätzliche Mittel locker, um die Leistung des Pferdes zu erhöhen.
15. machen eine Studie, um zu sehen, ob es billigere Berater gibt, die einem sagen könnten, ob ein Pferd wirklich tot ist.
16. kaufen etwas zu, das tote Pferde schneller laufen lässt.
17. erklären, dass ihr Pferd tot „besser, schneller und billiger” ist.
18. bilden einen Qualitätszirkel, um eine Verwendung für tote Pferde zu finden.
19. überarbeiten die Leistungsbedingungen für Pferde.
20. richten eine unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein.

Fragen Sie sich doch einfach, was Sie aus dieser Story für sich erkannt haben ! Viel Erfolg beim Absteigen !

Über den Autor:
Dr. Matthias Hettl ist als international bekannter Managementberater, Trainer und Coach für Vorstände, Geschäftsführungen und Führungskräfte tätig. Er vertrat eine Professur für Management, verfügt über langjährige Führungserfahrung, u. a. als Aufsichtsrat, Geschäftsführer sowie auch international als Consultant bei den Vereinten Nationen. Als renommierter Speaker ist er ein gefragter Management- und Führungsexperte.

Der Artikel ist zuerst erschienen auf: http://magazin.hettl-consult.de

Zum Seminar „Shake your Life – Wege zu einer gesunden Work-Life Balance“.