Vorstellungsrunde unserer Referent/innen
Daniel Hermes
Die bisherige Berufserfahrung bzw. die Vita eines Referenten/ einer Referentin ist heutzutage leicht im Internet zu finden. Daher möchten wir Ihnen unsere Referent/innen an dieser Stelle anhand einiger „persönlichen“ Fragen vorstellen. Wir wünschen ein angenehmes Kennenlernen!
Heute „im Interview“: Daniel Hermes, Persönlichkeitscoach und Führungskräftetrainer: Menschen zu bewegen ist sein Anspruch.
Seit wann arbeiten Sie als Trainer und wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen?
Ich war insgesamt 17 Jahre im Werkzeug Großhandel beschäftigt. Als Einkaufsleiter habe ich Asien bereist, ich hatte Personalverantwortung und arbeitete als Assistent der Geschäftsleitung. 2007 besuchte ich ein 4-tägiges Seminar, welches mein Leben verändern sollte. Ich wollte eigentlich nur einmal sehen, ob ich irgendwelche Methoden lernen konnte, um Sie in der Firma zu nutzen. Doch in diesen 4 Tagen ging es um mich persönlich. Es waren sehr positive und intensive Tage. Was mir später bewusst geworden ist: Es waren die ersten 4 Tage einer Coach Ausbildung. Ich musste mich für weitere Module anmelden und noch mehr über mich lernen. Kurz vor Abschluss des Coaches im Jahre 2010 reifte die Idee, mit diesem Wissen und meiner empathischen Art eine Selbstständigkeit zu wagen. Vorher war dieser Gedanke völlig absurd.
Seit 2011 habe ich meinen vermeintlich sicheren und guten Job verlassen und begleite seitdem Menschen und Unternehmen in Wachstums- und Veränderungsprozessen. Seither sage ich, dass ich nicht mehr arbeite. Denn die Tätigkeit als Coach und Trainer erfüllt mich in allen Maßen.
Was ist Ihr Motto, nach dem Sie als Trainer/in arbeiten?
„Menschen bewegen“ – ist meine Passion und mein Motto.
In der Ausbildung zum Coach beschäftigt man sich intensiv mit der eigenen Rolle. Ich habe sehr früh bemerkt, dass ich es liebe, vor Gruppen zu stehen und Themen anzusprechen. Gleichzeitig wurde mir aber auch sehr früh klar, dass es nicht darum geht, mich in den Vordergrund zu spielen und viel über mich zu erzählen. Vielmehr ist es wichtig, dass auf der anderen Seite etwas ankommt. Etwas, womit die/ der Zuhörer/in und Teilnehmer/in etwas anfangen kann, für sich prüft und im besten Fall für sich ganz persönlich für gut befindet. Erst dann habe ich einen guten Job gemacht.
Und dann ist da sehr oft der Moment, wo es „Klick gemacht“ hat bei meinem Gegenüber. Sei es im Einzelcoaching, im Teamtraining oder beim Vortrag. Ich bekomme das Feedback, dass die/ der Teilnehmer/in eine Erkenntnis für sich gewonnen hat und einen Schritt weiter gekommen ist auf seinem persönlichen Weg. Etwas hat sich bewegt in der Innenwelt. Und das ist der Moment, an dem ich dann auch persönlich bewegt bin. Das ist der Grund, warum ich liebe, was ich tue.
Was ist das Wichtigste, das Sie Ihren Teilnehmer/innen vermitteln möchten?
Wenn ich an meine Coach Ausbildung zurückdenke und beschreiben darf, was die wichtigste Erkenntnis daraus ist, antworte ich immer: „Wahlmöglichkeiten erkennen und nutzen“. Es gab sehr viele Momente in meinem Leben, an denen hatte ich damals gefühlt keine Wahl. Ich fühlte mich machtlos und ohne Zuversicht. Einschränkende Glaubenssätze wie „Ich bin es nicht wert.“ oder „Ich schaffe das sowieso nicht.“ sind dabei wenig hilfreich und verschlimmern die missliche Lage.
Erst wenn man für sich im Inneren erkennt, dass es doch mindestens einen anderen und besseren Weg gibt, kommt auch die Zuversicht zurück. Damit verbunden entdeckt man auch den verschollen geglaubten Mut in sich. Jetzt ist es leichter, mit einer Situation angemessen umzugehen. Mit einiger Übung erkennt man nun Wahlmöglichkeiten und viel wichtiger noch: man nutzt sie.
Wie finden Sie neue Seminarthemen und aktuellen Input für bestehende Seminarkonzepte? Was motiviert Sie, entsprechende Seminarkonzepte zu erarbeiten?
Mein Coach-Ausbilder sagte damals, die Ausbildung beginnt nach der Ausbildung. Ich hatte die Chance, nach meiner eigenen Ausbildung zum Coach mehrere Jahre lang diese Coach Ausbildung erneut zu begleiten, als Assistenz und später als angehender Lehrcoach in Eigenverantwortung.
Das wiederholende Erleben bestimmter Prozesse in der Persönlichkeitsentwicklung eröffnete mir neue Horizonte. Ich entdeckte die Energie verschiedener Rollen in mir, angefangen von der Rolle des Teilnehmers, des Lernenden, über die Rolle des Assistenten, den jetzt andere Teilnehmer/innen um Rat fragen, hin zu der Rolle des „Experten“, der Teilnehmer/innen beibringt, wie ein bestimmter Prozess mit optimaler Wirkung angeleitet und durchgeführt werden kann.
Im Laufe der Zeit kommen viele Eindrücke dazu und Neugierde ist geweckt. Ein Beispiel: Auf eine Empfehlung hin habe ich wie so oft auf langen Autofahrten die Zeit mit Hörbüchern genutzt. Darin wurde über ein Bio-Feedback-System gesprochen, welches ich mir zum Test gekauft habe. Dieses habe ich in meinen Vortrag und Team-Training eingebaut und erkannt, dass da noch mehr dahinter steckt. Weiteres Wissen aus der Neurobiologie sind dazu gekommen. Ich probierte einige Inhalte in meinen monatlichen Peer-Gruppen aus und überarbeitete die Inhalte, so dass Sie kurz und verständlich rüberkommen. Zusätzlich lasse ich mich durch Businessbuch-Zusammenfassungen inspirieren, die mich immer wieder auf interessante Themen stoßen, die ich dann aufgreife und in meine Seminarkonzepte integriere.
Es fällt mir schwer, konkrete Buch- oder Hörbuchempfehlungen zu geben, weil meine Sammlung so vielseitig ist.